Lernen mit Kurzvideos von Clipdocs

Um das Medizinstudium ranken sich viele Geschichten, die man oftmals bereits vor Beginn des Studiums kennt: „Einer der anstrengendsten Studiengänge“, „Alles extreme Streber“, „Ein Leben neben dem Lernen wird nicht möglich sein“, „Man muss extrem intelligent sein, um das durchzustehen“, „Medizinstudenten sind doch sozialbehinderte Lernmaschinen, die nichts hinterfragen“. Viele Medizinstudenten merken aber schon im ersten Semester, dass die Suppe eben doch nicht so heiß gegessen wird, wie sie gekocht wird. Intelligenz ist sicher von Vorteil, aber keineswegs eine Grundvoraussetzung und auch der Lernaufwand lässt sich mit ein paar Tricks im Rahmen halten.

Ein Ziel der Lernvideos der Clipdocs ist es, wichtige von unwichtigen Lerninhalten zu trennen.Ältere Studenten erinnern sich häufig noch, dass ihnen in den Anfängen des Medizinstudiums der rote Faden gefehlt hat. Dieser zeigt sich leider erst mit der Zeit, wenn man weiß, worauf es ankommt beim Lernen. Auch den drei Magdeburgern Medizinstudenten Carmen, Daniel und Martin ging das ähnlich: „Als wir damals in der Vorklinik waren, fehlte uns häufig eine Zusammenfassung per Video. Vielleicht war ein kleines Detail noch nicht verstanden oder man wollte einfach eine kurze Zusammenfassung von einem echten Menschen haben. Deswegen haben wir uns zusammengetan und Videos für Mediziner und Interessierte produziert.“

Zu finden sind die Videos der „Clipdocs“ unter Youtube oder auch auf der entsprechenden Internetseite. Die Beiträge sind meistens nicht länger als maximal eine Viertelstunde und behandeln häppchenweise Themen aus verschiedenen Vorklinik-Fächern wie Anatomie, Physiologie und Biochemie. Man bekommt so schnell einen Eindruck, worauf es beim Lernen ankommt. Eine Einschätzung, die einem beim Lernen in der Bibliothek oder zu Hause durchaus mal schwer fallen kann, wenn man sich die Menge der zu lernenden Inhalte einmal vor Augen führt.

Das Angebot von Carmen, Daniel und Martin wird übrigens stetig verfeinert und gerade auf der Internetseite noch weiter ausgebaut. Schaut also einfach mal vorbei auf www.clipdocs.de oder auf dem entsprechenden Youtube-Channel und testet die Videos.

Rezension: „Biochemie: Eine Einführung für Mediziner und Naturwissenschaftler“

"Biochemie: Eine Einführung für Mediziner und Naturwissenschaftler" von Werner Müller-EsterlDas Biochemie-Buch von Werner Müller-Esterl soll vor allem Medizinern und Naturwissenschaftlern als Einführung in das Fach dienen. An der Uni Frankfurt beispielsweise gilt das Lehrbuch als Grundlage der praktikumsbegleitenden mündlichen Testate im zweiten und dritten Semester. Doch hält das Buch, was einem die Dozenten versprechen?

Zielgruppe:

Das Lehrbuch zeigt direkt im Untertitel an, dass es als Einführung in die Biochemie geschrieben wurde. So gehören vor allem Medizinstudenten aus den vorklinischen Semestern zum Hauptklientel. Natürlich kann es auch von anderen Naturwissenschaftlern verwendet werden, deren eigentliches Studienfach genauso das Fach Biochemie schneidet wie die Medizin. Studenten der Biochemie allerdings dürften eher auf ausführlichere Werke zurückgreifen.

Aufbau / Didaktik:

„Biochemie“ gliedert sich in fünf Hauptteile („Molekulare Architektur des Lebens“, „Struktur und Funktion von Proteinen“, „Speicherung und Ausprägung von Erbinformation“, „Signaltransduktion und zelluläre Funktion“, „Energieumwandlung und Biosynthese“), die wiederrum in insgesamt 50 Unterkapitel eingeteilt sind. Die Hauptteile sind schon logisch und lerntechnisch sinnvoll aufgebaut, allerdings verliert man in den Unterpunkten schnell den roten Faden und die Übersicht. Den einzelnen Abschnitten fehlt es leider häufig an Absätzen, sodass der Text schnell überladend wirkt. Das Buch bietet einige didaktische Elemente wie fettgedruckte Schlüsselbegriffe, Farbtafeln, viele Grafiken, Exkurse mit Zusatzinformationen oder Zusammenfassungen am Ende eines Kapitels. Allerdings fallen leider schnell die sehr unwissenschaftlichen und umständlichen Formulierungen mit Begriffen in Anführungszeichen im Text auf. Der Autor verliert sich häufig in Details, sodass man schnell den Überblick verliert. Gerade in einem Fach wie Biochemie ist dieser aber so wichtig. weiterlesen Rezension: „Biochemie: Eine Einführung für Mediziner und Naturwissenschaftler“

Lerntipp der Woche (06) – Nachhilfe im Medizinstudium

Mit Nachhilfe lassen sich ungeliebte Fächer besser bestehen.Wie schon in der Schule gibt es auch im Studium Fächer, die man mehr mag und welche, bei denen einem die Vorbereitung auf die Klausur wie eine Qual vorkommt. In solchen Fächern kann es dann natürlich auch mal leicht passieren, dass man die Prüfung nicht besteht und für einen zweiten Versuch ran muss. Gerade in den allseits ungeliebten Vorklinik-Fächern Physik, Chemie und Biochemie passiert das dem ein oder anderen. Natürlich ist das aber keine Schmach und noch lange kein Weltuntergang, denn jeder merkt, dass das Tempo in den Anfangssemestern sehr hoch ist und die Stoffmenge schier unlernbar erscheint. In vielen Fällen kann Nachhilfe eine ganz bedeutende Möglichkeit bieten, um die wichtigen Inhalte endlich zu verstehen und durch Bestehen der Prüfung zu neuen Ufern aufzubrechen.

Wie finde ich den richtigen Nachhilfelehrer?

Regelmäßige Nachhilfetermine können schnell helfen den Lernstoff zu verstehen. Doch nach der Erkenntnis, dass man Nachhilfe gut gebrauchen könnte, kommt nun mal erst noch die Suche nach einer geeigneten Person, die einem wirklich und effektiv weiterhelfen kann. Häufig hört man von Empfehlungen aus dem Freundeskreis oder liest am schwarzen Brett oder bei Facebook eine Anzeige von anderen Studenten. Ein recht neues Mittel bieten kostenlose Portale wie Meet’n’Learn, die dabei helfen den Kontakt zwischen den Nachhilfelehrer und -schüler herzustellen.

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Rezension: „Duale Reihe Biochemie“

Duale Reihe BiochemieBei den meisten Dozenten ist die Duale Reihe Biochemie leider noch nicht wirklich in der Wahrnehmung angekommen. Zumindest werden in den Vorlesungen eher Bücher wie der Löffler, Streyer oder in Frankfurt und Marburg der Müller-Esterl empfohlen. Für Studenten lohnt sich der Blick in die 3. Auflage der Reihe trotzdem.

Die Kapitelaufteilung erscheint im ersten Moment etwas unübersichtlich. So teilt sich das Buch grob in einen A-Teil (Einführung in die Biochemie) und einen B-Teil (Molekulare Zellbiologie), die beide zusammen nochmal insgesamt 30 Unterkapitel beinhalten. Beim näheren Betrachten erkennt man aber die Logik dahinter, die für das Lernverständnis grundlegend ist. Die Duale Reihe Biochemie weiß es nämlich im Gegensatz zu anderen großen Büchern dieses Faches möglichst schnell einen Gesamtzusammenhang aufzuzeigen. Wo sich andere Werke schnell mal im Detail verlieren, zeigt dieses Buch durch brauchbare klinische Beispiele oder einen klaren Satzbau und eine prägnante Wortwahl, worauf es ankommt. Bei vielen Themen ist es aber keinesfalls ein oberflächliches Abgrasen des Gegenstandskatalogs.

Toll sind auch die fast 700 Abbildungen, die einem natürlich beim Verständnisprozess weiterhelfen. Dass die Kapitel teilweise von unterschiedlichen Autoren verfasst wurden, merkt man kaum.

Als Add-On erhält man die Möglichkeit sich auf der Thieme-Internetseite Animationen wichtiger Stoffwechselwege am PC, auf dem Smartphone oder am Tablet-PC anzuschauen. Natürlich hilft das nicht jedem beim Lernen, aber jedem, der die Inhalte eher visuell aufnehmen möchte, wird dadurch ein schöner Zusatz geliefert.

Fazit:

Die Duale Reihe Biochemie ist ein wirklich gelungenes Lehrbuch der Biochemie, die bis auf ein paar Tippfehler umfassend und richtig informiert. Der ganz große Vorteil anderen Büchern gegenüber ist sicherlich, dass sie es schafft, komplexes Wissen lernbar zu machen. Allerdings dürfte es das Buch trotzdem leider schwer haben, sich gegen die arrivierten Lehrbücher durchzusetzen, da an vielen Unis die Praktikumsskripte und die darin angegebenen Kapitel zum Lernen auf den „alten“ Büchern basieren.

Kurzinfo:

Autor(en):Joachim Rassow, Karin Hauser, Roland Netzker, Rainer Deutzmann
Verlag:Thieme
Auflage:3.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:800
Abbildungen:
680
Preis:49,99 €

Rezension: „Kurzlehrbuch Biochemie“

Kurzlehrbuch BiochemieKurzlehrbücher sind bei vielen Studenten beliebt. So bekommt man schnell und effektiv einen Einblick in das Fach und kann das Grundwissen dann durch das Nacharbeiten im großen Lehrbuch vertiefen.

Thiemes neuestes „Kurzlehrbuch Biochemie“ gibt in 14 Kapiteln einen sehr guten Überblick über dieses große Fach der Vorklinik. Beim ersten Blick in das Buch fallen einem sofort die vielen Schaubilder und Grafiken auf. Bei nährerer Betrachtung merkt man, dass viele davon wirklich sinnvoll eingebunden sind und die Texte passend ergänzen. Natürlich dürfen in einem Biochemie-Buch auch die vielen Stoffwechselwege nicht fehlen, die das Fach bei vielen Studenten unbeliebt machen. Allerdings wird in den Erklärtexten schon auch darauf hingewiesen, welche Schritte bei den Synthese- oder Abbauwegen die wichtigsten und meistgeprüftesten sind.

Das Design des Buches gliedert sich ohne Weiteres in die Kurzlehrbuch-Tradition von Thieme ein und überzeugt mit einer klaren Strukur sowie vielen kleinen Hilfen, wie zum Beispiel den „Merke-Kästen“, dem „Lerncoach“, dem „Check-up“ am Ende eines wichtigen Abschnitts oder den zahlreichen klinischen Bezügen.

Im Anhang findet man zusätzlich noch hilfreiche chemische Grundlagen, wie wichtige Reaktionsformen oder funktionelle Gruppen. Außerdem gibt es noch 4 Tafeln mit Stoffwechselwegen, die man auch auf Extra-Blättern herausnehmen kann, um damit besser auch in der Gruppe lernen oder sich diese einfach an den Kühlschrank hängen zu können.

Fazit:

Die 3. Auflage des Kurzlehrbuchs Biochemie ist gut geschrieben und bietet genau das richtige Maß an Informationen, um einen guten Überblick vermittelt zu bekommen. Sicherlich macht es Sinn dieses Buch zum Beispiel vorlesungsbegleitend einzusetzen und wichtige Dinge dann nochmal in einem großen Lehrbuch nachzuschlagen, um umfassend und nachhaltig für das Staatsexamen zu lernen.

Kurzinfo:

Autor(en):Melanie Königshoff, Timo Brandenburger
Verlag:Thieme
Auflage:3.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:408
Abbildungen:
406
Preis:32,99 €

Rezension: „Taschenlehrbuch Biochemie“

Taschenlehrbuch BiochemieWie schon die Taschenlehrbuchausgabe der Physiologie, so erinnert auch die der Biochemie abgesehen vom Format (DIN A5) kaum an ein klassisches Taschenlehrbuch. Auf über 900 Seiten wird das Vorklinik-Fach mit hoher Genauigkeit und Akribie behandelt.

Das Ziel, das sich die Autoren gesetzt haben, können sie umsetzten und so erkennt man die deutliche Struktur des Buches, die von den Grundprinzipien und dem Allgemeinen immer mehr ins Detail geht. Spätestens in den letzten paar der 27 Kapiteln wird das Zusammenspiel der einzelnen Organsysteme und ihrer biochemischen Abläufe, zum Beispiel über Proteine, deutlich erkennbar. Im Gegensatz zu so manchem anderen Lehrbuch fällt es leichter, die wichtigen Fakten, die auch oft vom IMPP abgefragt werden, herauszufiltern.

Der Erklärstil ist durchweg einängig und schnörkellos. Das Taschenlehrbuch Biochemie verfügt über ein paar Abbildungen weniger als sein Vorgänger aus der Physiologie, aber bei ca. 400 farbigen und übersichtlichen Grafiken, kann man trotzdem nicht meckern. In vielen Biochemie-Lehrbüchern kommen die klinischen Aspekte zu kurz, sodass das Fach sehr leicht theoretischer erscheint als es in Wirklichkeit ist. Im Püschel hingegen kommt dieser Missstand selten zu Tage und nicht zuletzt durch das Kapitel Pathobiochemie kommt er in Sachen „Praxisbezug“ stark an den Horn heran.

Aufpassen sollte man beim Markieren: Auf den Hochglanzseiten hält sich der Textmarker nicht so gut und wenn man ihn nicht trocknen lässt, kann es zu Verschmierungen kommen.

Fazit:

Trotz des durchaus gelungenen Gesamtkonzepts, dürfte es dieses Lehrbuch schwer haben, sich gegen die arrivierten durchzusetzen. Natürlich findet man alle Themen und Schwerpunkte auch in diesem Taschenlehrbuch, aber die Dozenten arbeiten ihre Vorlesungen mit den großen Nachschlagewerken aus, wodurch eine bessere Vergleichbarkeit gegeben ist, wenn man sich diese zu Gemüte führt.
Für Studenten aber, denen ein Kurzlehrbuch zu grundlegend und ein großes Nachschlagewerk zu unhandlich oder zu ausführlich ist, bildet der Püschel sicherlich eine willkommene Alternative, die es versteht, trotz der Detailtreue nicht den roten Faden vermissen zu lassen.

Kurzinfo:

Autor(en):Gerhard P. Püschel et al.
Verlag:Thieme
Auflage:1.
Erscheinungsjahr:2011
Seitenanzahl:928
Abbildungen:
400
Preis:34,95 €