Rezension: „Checkliste Chirurgie, 11. Auflage“

Die 11. Auflage der "Checkliste Chirurgie" von Thieme.Neben der Checkliste Innere Medizin und der Checkliste Medical Skills dürfte die Checkliste Chirurgie zu den beliebtesten Büchern der Thieme-Reihe gehören. Seit kurzem gibt es das Buch nun in der 11. Auflage.

Zielgruppe:

Zur Zielgruppe des Buches gehören ganz klar Assistenzärzte im chirurgischen Bereich, also vor allem im Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Aber auch Gefäßchirurgen, Herz-Thoraxchirurgen, Kinderchirurgen oder Unfallchirurgen finden in der Checkliste Chirurgie sinnvolle Abschnitte. Gerade für Unfallchirurgen gibt es mit der Checkliste Traumatologie aber natürlich auch eine eigene Ausgabe. Natürlich ist das Buch gerade auch für Studenten im Praktischen Jahr interessant, die bereits wissen, dass sie eine chirurgische Berufslaufbahn einschlagen werden.

Aufbau / Didaktik:

Der Aufbau entspricht klassisch dem aller Checklisten von Thieme, es finden sich also 4 Teile. Wie schon die 10. Auflage behandelt der graue Teil dabei die Grundlagen, also Anamnese und Untersuchung, chirurgische Arbeitstechniken und Stationsarbeit und den Tod des Patienten. Dem Abschnitt schließt sich ein kurzer Notfallmanagement-Teil an, in dem es um Ablauflogarithmen und Schemata geht. Der größte Abschnitt, der blaue Teil, widmet sich den chirurgischen Krankheitsbildern, die dann der Übersicht halber nach Organsystemen aufgeteilt sind. Den Abschluss macht der rote Teil der Operationslehre. Insgesamt ist der Aufbau also ziemlich identisch mit dem der Vorauflage. weiterlesen Rezension: „Checkliste Chirurgie, 11. Auflage“

Famulatur in Paris: Gute Betreuung und viel Praxis

Unsere Gastautorin studiert Medizin im achten Semester. Momentan in Frankreich. Auf ihrem Blog https://medizinerei.wordpress.com/ berichtet sie über ihr Erasmus-Semester. Sie ist begeistert von den praktischen Erfahrungen, die sie in Frankreich sammeln kann, und legt es jedem Medizinstudenten ans Herz, die Möglichkeit zu nutzen und für einige Zeit ins Ausland zu gehen. Für uns berichtet sie über eine Famulatur im Ausland, die sie bereits vor einem Jahr nach Paris führte.

Klinikalltag auf Französisch

In Frankreich wird noch viel handschriftlich dokumentiert. Die Handschrift der Ärzte zu entziffern ist dabei manchmal das größte Problem.„Du bist die neue Praktikantin? Herzlich Willkommen! Aber du bist zu früh, die Morgenbesprechung fängt erst um neun an. Setz dich sonst solange einfach dort in den Raum und warte auf uns.“ Vor lauter Aufregung und Angst, den Weg auf die richtige Station doch nicht zu finden, bin ich zehn Minuten zu früh. Alles war viel einfacher als gedacht, dank der CityMapper-App und einem freundlichen Wärter an der Einfahrt zum Krankenhausgelände. Nun sitze ich in dem karg eingerichteten Raum, zwei Tische in der Mitte, ein paar Klappstühle, in der Ecke ein Computer von Anfang der 2000er. Nach und nach trudeln Ärzte ein, der Frauenanteil überwiegt. Alle haben ein Lächeln für mich übrig – immerhin sind wir auf der Pädiatrie. An den Stereotypen der verschiedenen Fachrichtungen in der Medizin ist so einiges dran. Pädiater sind ausgesprochen sozial und achten sehr aufmerksam auf das Wohl ihrer Mitmenschen; das werde ich im Laufe der Zeit noch genauer mitbekommen. Ich schaue mich um. Nach und nach trudeln auch ein paar Studenten ein. Mädels, die ihre langen offenen Haare gekonnt von rechts nach links zerwuscheln. Einige tragen Lippenstift. Statt Turnschuhen sehe ich Absätze, zum Teil sogar gewagt kurze Röcke. So gehen also Pariserinnen zum Dienst ins Krankenhaus! Die Besprechung beginnt. Ich verstehe kein Wort. Ob es wirklich die richtige Entscheidung war, meine erste Famulatur in Paris zu machen? Immerhin liegt mein Schulunterricht schon einige Jahre zurück… weiterlesen Famulatur in Paris: Gute Betreuung und viel Praxis