Veganer Trend – Segen für die Gesundheit oder für die Industrie?

Gesunde, leichte Ernährung und zielorientierter Fitnesssport – Eine Kombination, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Aus den USA ist der Gesundheitsboom mittlerweile nach Europa und Deutschland gekommen und zieht nicht nur junge Leute in seinen Bann. Der Gedanke an eine gesunde Lebensweise und ein gutes Körpergefühl gefällt vielen. Die Zutaten dafür sind klar abzustecken: Eine leichte, bewusste Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung. Doch welche Nahrungsmittel sind wirklich gesund und eignen sich auch für Sportnahrung?

„Frei-von-Produkte“ täuschen die Verbraucher

Früher verpöhnt, heute als veganes Produkt teuer verkauft - Analogkäse.An immer mehr Orten in den Städten werden Bio- und Naturläden eröffnet und auch in den bekannten Supermärkten und Discountern kann man auf sogenannte „Frei-von-Produkte“ zurückgreifen. Auf der Verpackung werben die Hersteller ganz offensiv mit Schlüsselwörtern wie „laktosefrei“, „glutenfrei“ oder „fruktosefrei, und das wirkt. Denn, wie Umfragen gezeigt haben, sind 80 Prozent der Verbraucher, die diese Produkte kaufen, keineswegs laktose-, gluten-, oder fruktoseintolerante Personen, denen die entsprechenden Verdauungsenzyme bzw. die allergisch auf bestimmte Inhaltstoffe reagieren. Diese Attribute klingen für viele eben einfach gut und gesund und dafür wird dann auch gerne mal etwas mehr Geld ausgegeben.

Ein gutes Beispiel für die fragliche Sinnhaftigkeit dieses Kauf- und Ernährungsverhaltens ist der Ruf den sogenannten Analogkäses, ein künstliches Produkt, das vor ein paar Jahren stark in die öffentliche Kritik geraten ist, weil sich die Verbraucher hintergangen vorkamen, als klar wurde, dass viele Fertigprodukten eben keinen echten Käse enthalten, sondern welchen, der in der Fabrik hergestellt wird. Analogkäse erlebt gerade eine Wiedergeburt und wird in vielen Kühlregalen als veganer Käse angeprießen. Der Preis orientiert sich an anderen veganen Nahrungsmittel und beschert den Herstellern somit einen ordentlichen Gewinn.

Heimische, saisonale Kost bevorzugen

Auf dem Wochenmarkt findet man immer noch das gesündeste Gemüse.Bevor man also Teil dieser Ernährungstrends wird, sollte man die ein oder andere Entwicklung ruhig auch mal genauer unter die Lupe nehmen. Denn gesunde und vegane Ernährung muss nicht teuer sein. Eine Möglichkeit, sich adäquat zu ernähren, haben schon unsere Großeltern genutzt, denn wer auf heimische, saisonale Kost umsteigt, bleibt preistechnisch weit unter Tofukost und ernährt sich häufig sogar gesünder. Heimische Nahrungsmittel vom Erzeuger lassen sich auf dem nächsten Wochenmarkt kaufen und sind auch ohne Bio-Logo unbedenklich. Wer trotzdem nicht genau weiß, welche Produkte für eine bewusste, gesundheitsorientierte Ernährung taugen, dem wird vielerorts auch im Internet geholfen. Neben vielen Halbwahrheiten, gibt es auch einige sinnvolle Ratgeber, durch die dem Verbraucher aufgezeigt wird, welche Produkte aus biologischem Anbau bezogen werden.

„Superfood“ als nährstoffreiche Grundlage der Ernährung

Damit werden bestimmte Nahrungsmittel und Zusatzstoffe bezeichnet, die besonders nährstoffreich und somit der Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich sind. Dazu gehört beispielsweise Arganöl, das vom marokkanischen Arganbaum stammt und dem durch die enthaltenen mehrfach ungeättigten Fettsäuren und die antioxidativ wirkenden Polyphenole eine zellschützende, regenerierende Wirkung auf die Haut und die Haare zugeschrieben wird. Ein weiteres Beispiel sind die aus Mexiko stammenden Samen der Chiapflanze. Sie enthalten viele Ballaststoffe und haben eine sättigende Wirkung, wodurch sie gerne im Rahmen einer Diät Verwendung finden. Insgesamt sind ihr Nährstoffgehalt (ca. 38% Fette, 23% Proteine, 40% Kohlenhydrate, Vitamine und Folsäure) und ihr Effekt auf die menschliche Verdauung mit Leinsamen vergleichbar. Auch wenn die meisten Effekte nicht durch entsprechend konzipierte Studien belegt sind, lassen sie sich am besten im Selbstversuch nachvollziehen.

Auch manche Nahrungsergänzungsmittel entsprechen mittlerweile den Anforderungen einer nachhaltigen Ernährung und die Hersteller orientieren sich entsprechenden Bio-Richtlinien. Bestimmte Shakes und Energieriegel enthalten eine sinnvolle Kombination aus Proteinen, Kohlenhydraten und einem Mineralstoff Komplex.

Wer lieber auf den „Back-to-the-Roots“-Trend setzen möchte, kann ja mal bei den Eltern oder Großeltern nach entsprechenden heimischen, saisonalen Gemüsearten fragen, wenn einem nicht gleich selbst die entsprechenden Nahrungsmittel einfallen. Außerdem sollte natürlich auf regelmäßigen, nicht übermäßigen Sport geachtet werden.

Bilder: KEKO64 & Kittikun Atsawintarangkul / FreeDigitalPhotos.net

One Reply to “Veganer Trend – Segen für die Gesundheit oder für die Industrie?”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*