Kurzinfo: Induratio penis plastica

Bei der Induratio penis plastica handelt es sich um eine Fibrosierung des Gewebes zwischen Tunica albuginea und den Schwellkörpern. Es bilden sich fibrotische Plaques, die sich meist dorsal als plattenartige, unverschiebliche Verhärtungen tasten lassen. Die Erektion führt dann oftmals zu einer schmerzhaften Abknickung des Penis in Richtung der Plaques, die so schmerzhaft sein kann, dass der Geschlechtsverkehr unmöglich wird.

Eine gesicherte Ursache ist bisher noch nicht bekannt. Jedoch ist eine Koinzidenz mit dem Morbus Dupuytren (bindegewebige Erkankung mit Verwachsungen der Handinnenfläche) beschrieben. Auch werden wiederkehrende Mikrotraumata der bindegwebigen Hülle des Penis diskutiert. Die Induratio penis plastica wird auch Peyronie-Krankheit genannt und betrifft vor allem Männer im 5. und 6. Lebensjahrzehnt.

Wird eine derartige Veränderung des Penis erkannt, sollte man sich nicht scheuen, damit zum Hausarzt und Urologen zu gehen. Die meisten Männer mit Peyronie-Krankheit konsultieren nach ein paar Monaten den Arzt, da der Leidensdruck durch den schmerzhaften Koitus weiter zunimmt und dann auch psychische Probleme folgen können. Von der Induratio penis plastica abzugrenzen sind übrigens milde Krümmungen des Penis von wenigen Grad, die im Laufe des Wachstums auftreten können und ganz normal sind.

Die Genese der Induratio penis plastica ist nicht gänzlich geklärt.Über Therapiekonzepte streiten Urologen weltweit. Bisher war eine erfolgversprechende Behandlung nur über eine Operation möglich, die natürlich entsprechende perioperative Risiken mit sich bringt. Im Oktober 2018 allerdings veröffentlichte der spanische Urologie Ignacio Moncado die Ergebnisse einer Multicenter-Studie in der Fachzeitschrift BJU International, bei der ein Expander-Stangensystem zur Therapie der Induratio penis plastica getestet wurde. Dieses neuartige konservative Therapiekonzept namens Penimaster PRO wurde an 47 Patienten mit Peyronie-Krankheit getestet und mit einer unbehandelten Patientengruppe verglichen. Bei beiden Gruppen bestand die Krankheit seit mehreren Monaten.

Nach 12 Wochen zeigten sich bereits erste Therapieerfolge. So konnten die Patienten, die den Penimaster PRO verwendet hatten, je nach Dauer der Eigentherapie eine durchschnittliche Abnahme der Peniskrümmung von bis zu 38 Grad verzeichnen, sodass sich die Peyronie ohne Operation lösen ließ. In der Kontrollgruppe änderte sich hingegen nichts an der Penisform. Den Erfolg dieser Stangekonstruktion gilt es nun in weiteren Studien zu untersuchen.

In den ersten 6 Monaten nach Erstmanifestation der Peyronie-Erkrankung kann es noch zu einer Spontanremission kommen. Die Plaques zwischen Penishülle und Schwellkörpern lassen sich per Kernspintomographie sichtbar machen. Nach Ablauf der ersten 6 Monate und bei stabiler Erkrankung sollten mit dem Urologen zuerst die Möglichkeiten der konservativen Therapieverfahren diskutiert werden. Der Penimaster PRO wird in Deutschland noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt, aber die spanische Studie macht Hoffnung, dass sich das bald ändern könnte. Solange das allerdings noch nicht der Fall ist, sollte mit dem Arzt darüber gesprochen werden, ob man nicht einfach selbst die Kosten für die Stabkonstruktion übernimmt.

Eine Operation hat nicht nur das normale Risiko einer Vollnarkose, sondern ist bei der Peyronie-Erkrankung auch fast nie eine kausale Therapie. So können die narbigen Verwachsungen innerhalb des Penisschafts auch nach ein paar Monaten oder Jahren wieder auftreten und diesen erneut in eine gekrümmte Form bringen. Der Penimaster PRO hingegen kann wenigstens immer wieder angewendet werden, auch wenn man sich die Zeit natürlich täglich erst mal nehmen muss, um die Konstruktion anzubringen und zu tragen.

Bild: pixabay.com

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