FAQs für das Medizinstudium

Ihr wollt dieses Jahr mit dem Medizinstudium beginnen und fragt euch, wie stressig es wirklich werden wird? Oder seid ihr noch in der Schule und überlegt, welche Vorbereitungen ihr treffen könnt, damit dem ersten Schritt Richtung Arztkarriere nichts im Wege steht? – Dann seid ihr hier genau richtig! Myrièlle klärt wichtige Fragen, räumt Gerüchte aus dem Weg und teilt ihre eigenen Erfahrungen.

Ihr habt weiterhin Fragen? Kein Problem – schreibt uns einfach unter info@Medizin-Blog.info oder hinterlasst einen Kommentar. Wir kümmern uns um eure Anliegen. 🙂

Braucht man wirklich ein 1er-Abitur, um einen Studienplatz in Deutschland zu bekommen?

Im Wintersemester 2020 / 2021 werden wieder einige Tausend Studenten in das Medizinstudium starten.Nein. Der Abiturschnitt ist – auch nach der Reformierung des Vergabeverfahrens – immer noch eines der wichtigsten Kriterien, um einen Studienplatz zu ergattern. Aber nicht das Einzige! Seit 2020 ist es nämlich verpflichtend, dass die Universitäten neben dem Abitur mindestens zwei weitere notenunabhängige Kriterien bei der Auswahl der zukünftigen Studierenden der Humanmedizin berücksichtigen. Darunter zählen unter anderem die Auswahltests wie der TMS oder der Ham-Nat, oder eben Berufsausbildung und -erfahrung, abgeleistete Freiwilligendienste sowie Preise bei bundesweiten Wettbewerben oder Engagement im medizinischen Bereich.

Was heißt das konkret?

30 % der Studienplätze werden über die Abiturbestenquote vergeben. Da zählt ausschließlich euer Abitur. Je höher eure Abiturpunktzahl ist, desto höher ist dementsprechend die Wahrscheinlichkeit, über diese Quote einen Platz zu bekommen. Erfahrungsgemäß benötigt es im Wintersemester dann schon einen Abiturschnitt von 1,0 – 1,2, um direkt zugelassen zu werden.

Wer in dieser Quote leer ausgeht, nimmt an der mit 60 % größten Quote teil: dem Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH). Hier werden, neben dem Abitur und wie oben erklärt, zusätzlich notenunabhängig Punkte vergeben. Was und im welchem Umfang boniert wird, entscheidet im AdH jede Hochschule für sich! Eine Übersicht, wie diese Auswahl an den einzelnen Universitäten gehandhabt wird, findet ihr auf Hochschulstart.de.

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Kurzinfo: Der Test für Medizinische Studiengänge

Wir geben Euch einen Überblick über die verschiedenen Medizinertests in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Worauf ist bei der Anmeldung zu achten? Wo finden die Tests überhaupt statt, wie sind sie aufgebaut und wie kann man sich darauf vorbereiten? Heute: Der deutsche TMS.

Der Test für Medizinische Studiengänge, kurz TMS, ist in Deutschland zwar keine Pflicht, ein gutes Testergebnis verbessert aber an vielen Universitäten die Chance auf einen Studienplatz (ein schlechtes Ergebnis verringert die Chancen gegenüber einem Mitbewerber ohne Test übrigens nicht). Und das gilt nicht nur für die Humanmedizin, sondern auch für Bewerbungen auf Studienplätze der Zahnmedizin, Tiermedizin und mittlerweile sogar auch der Pharmazie und Molekularen Medizin.

An welchen Unis wird das TMS-Ergebnis berücksichtigt?

An mittlerweile 36 deutschen Unis lassen sich die Chancen auf einen Medizinstudienplatz durch den TMS erhöhen.Nachdem der TMS 2007 lediglich an den 4 Universitäten in Baden-Württemberg eingesetzt wurde, kamen in den letzten Jahren immer mehr Unis hinzu, aktuell sind es 36 in ganz Deutschland. Dabei wird das Testergebnis von Uni zu Uni unterschiedlich gewichtet (meist 49 % Testergebnis, 51 % Abitur) und fließt in die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) oder in das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) ein. An folgenden Universitäten findet der TMS Berücksichtigung:

  • Humanmedizin: Aachen, Augsburg, Berlin, Bochum, Bonn, Bonn/Siegen, Dresden, Duisburg-Essen, Düsseldorf, Erlangen-Nürnberg, Erlangen-Nürnberg/Bayreuth, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle (Saale), Hannover, Heidelberg, Heidelberg-Mannheim, Jena, Kiel, Köln, Leipzig, Lübeck, Mainz, Marburg, München, Münster, Oldenburg, Regensburg, Rostock, Saarland, Tübingen, Ulm, Würzburg
  • Zahnmedizin: Aachen, Berlin, Bonn, Dresden, Düsseldorf, Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle (Saale), Hannover, Heidelberg, Jena, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Marburg, München, Münster, Regensburg, Rostock, Saarland, Tübingen, Ulm, Würzburg
  • Tiermedizin: Berlin, Gießen, Hannover, Leipzig, München
  • Pharmazie: Leipzig
  • Molekulare Medizin: Ulm

Außerdem wird der Test in Bayern und Baden-Württemberg auch im Rahmen der Landarztquote als ein Auswahlkriterium herangezogen.

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Durch den TMS die Wartezeit verkürzen

In Deutschland gibt es knapp 11.000 Studienplätze für das Studium der Humanmedizin. Der größte Teil davon (9000) entfällt auf Plätze, die zum Wintersemester vergeben werden. Im Jahr 2014/2015 bewarben sich 43002 Interessenten, das entsprach also einer Quote von fast 5 Bewerbern pro Studienplatz. Und die letzten Semester zeigen, dass die Anzahl an Bewerbern weiter steigt, während das Potential zum Ausbau neuer Studienplätzen an den Universitäten fast erschöpft scheint. Das Resultat dieses Mediziner-Booms sind lange Wartezeiten für all diejenigen, deren Abiturnote nicht zu den allerbesten des Landes gehört.

Für viele Interessenten ergibt sich damit eine fast unüberbrückbare Wartezeit von bis zu 6 Jahren. Klar, dass sich aufgrund dieses Umstands viele Abiturienten nach alternativen Berufswünschen umschauen, weil das Medizinstudium mit 6 Jahren ja sowieso schon eine lange Regelstudienzeit aufweist. Doch seit ein paar Jahren lässt sich die Wartezeit an vielen Unis durch den sogenannten Medizinertest verkürzen.

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