Ihr habt das Abitur in der Tasche und habt nun vor, euch für Human- oder Zahnmedizin zu bewerben? Dann seid ihr hier genau richtig! Mit unserer Rubrik „FAQs für Abiturienten“ machen wir euch fit für den ersten Schritt Richtung Arztkarriere. Antworten auf typische Fragen vor Beginn des Studiums findet ihr hier.
Muss ich ein 1,0er Abi haben, um das Studium zu schaffen?
Nein! Aufgrund des hohen NCs sind Kommilitonen mit einem sehr guten Abitur keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Aber lasst euch davon keinesfalls einschüchtern – der Abiturschnitt sagt wirklich gar nichts über den späteren Studienerfolg aus. Im Medizinstudium korreliert der Erfolg in den Prüfungen nämlich sehr stark mit dem Zeitaufwand, den der Student für die Uni betreibt. Gerade in Fächern wie Anatomie muss enorm viel in kurzer Zeit auswendig gelernt werden: da hilft Fleiß deutlich mehr als überdurchschnittliche Intelligenz. Das Abitur ist zwar ein wichtiger Teil für die Eintrittskarte ins Studium – danach aber absolut irrelevant.
Muss ich Latein in der Schule gehabt haben?
Und auch hier wieder ein klares nein. Das Latinum zu besitzen ist heutzutage keine Pflicht mehr im Medizinstudium. Am Anfang des Studiums werden für alle Studenten Vorlesungen und Seminare in Terminologie angeboten, welche dann mit einer verpflichtenden Klausur abgeschlossen werden. Natürlich ist es am Anfang ein wirkliches Stück Arbeit, ohne vorherige Kenntnisse in der kurzen Zeit einen Zugang zum Lateinischen zu finden – es werden aber nur die nötigsten Grundlagen (Deklinationen, Steigerungen…) gelehrt und Vokabeln verlangt. Ich selbst hatte kein Latein in der Schule und habe den Schein auch problemlos bekommen.
FAQs für Abiturienten: Nach dem Abi ist vor dem Studium (01) weiterlesen

Alles Quatsch, aber fangen wir zunächst mit dem zweiten Teil des Denkfehlers an: Bis auf wirklich wenige Ausnahmen korreliert das Wissen eines Medizinstudenten recht genau mit dem Lernaufwand, den er betreibt. Was ist mit denen, die behaupten „jetzt gerade erst mit dem Lernen angefangen zu haben und sooo weit zurückzuhängen“? Ganz einfach – Unehrlichkeit ist ein weit verbreitetes Problem im Studium. Traurig, aber wahr. Die Gründe dafür sind verschieden. Der eine möchte sich oder sein Umfeld auf ein Scheitern vorbereiten, um im Falle eines tatsächlichen Durchfallens sagen zu können, „dass man ja eh nicht viel gelernt habe“. Ein anderer möchte nicht als „Streber“ dastehen und der nächste möchte sein Wissen nicht mit den Kommilitonen teilen. Unser Tipp: Ehrlichkeit währt am längsten – gesellt euch zu denen, die ehrlich mit ihrem Lernaufwand umgehen. Auf Dauer mit jemandem zu lernen, der zwar angeblich nie lernt, im Endeffekt aber doch alles kann, ist stressig. Und der zweite Tipp: Glaubt nicht alles, was euch erzählt wird…