Rezension: „Taschenatlas Anatomie: Nervensystem und Sinnesorgane“

Taschenatlas Anatomie, Band 3: Nervensystem und Sinnesorgane (Thieme)Der 3. Band der Reihe „Taschenatlas Anatomie“ widmet sich der Neuroanatomie und komplettiert damit das Trio aus dem Hause Thieme. Viele Studenten haben vor diesem Teil der Anatomie den größten Respekt und halten ihn für sehr komplex. Wir haben das Buch für Euch getestet.

Zielgruppe:

Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Vorklinik.

Aufbau / Didaktik:

Nach einem einleitenden Kapitel mit Grundlagen des Aufbaus und der Entwicklung des Nervensystems folgen insgesamt 11 weitere Kapitel. Dabei werden das Rückenmark, die verschiedenen Hirnanteile, das Gefäß- und Liquorsystem und das vegetative Nervensystem behandelt, bevor es in den abschließenden Abschnitten um das Sehen, Hören und das Gleichgewichtsorgan geht. Natürlich kommt auch wieder die klassische Text-Bild-Aufteilung der Doppelseiten zum Einsatz, wie man sie bereits aus den Vorauflagen und dem ersten und zweiten Band kennt. Wie in den anderen Teilen wirken die Abbildungen zwar auf den ersten Blick etwas angegraut, aber gerade bei Verläufen der Leitungsbahnen oder für die Topographie sind sie enorm hilfreich.

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Rezension: „Taschenatlas Anatomie: Innere Organe“

Taschenatlas Anatomie: Innere Organe von ThiemeDie inneren Organe stehen im Anatomiekurs meistens nach dem Bewegungsapparat auf dem Programm. Passend dazu handelt der 2. Band des „Taschenatlas Anatomie“ von Thieme von Herz, Lunge, Leber und Co. Wir haben das Buch für Euch probegelesen.

Zielgruppe:

Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Vorklinik.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch teilt sich in insgesamt 11 Kapitel auf. Nach einem einleitenden Kapitel werden strukturiert das „Herz-Kreislauf-System“, das „Atmungs-„, „Verdauungs-“ und „Harnsystem“ erklärt. Nach dem männlichen und weiblichen Geschlechtssystem wird im 8. Kapitel die Themen Schwangerschaft und Embryologie behandelt. Die letzten drei Kapitel enthalten eine große histologische Komponente und widmen sich der Sekretion, dem Drüsenepithel, dem hämolymphatischen System (Thymus, Milz…) und der Haut. Dabei findet man im Taschenatlas Anatomie natürlich genau wie in den anderen Büchern der Thieme-Reihe die klassische Text-Bild-Aufteilung, wodurch immer die linke Seite einer Doppelseite für Erklärungen und die rechte für die Illustration genutzt wird. CT- und MRT-Schnittbilder versuchen einen klinischen Blick auf die Themen zu vermitteln, werden aber zumeist nicht besonders gründlich erklärt. Das Buch gibt es natürlich auch als Online-Version in Thiemes eRef.

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Lerntipp der Woche (09) – Anatomie: So kommst du durch die Testate

Das neue Wintersemester hat begonnen und eine neue Generation Erstis stürmt motiviert in die Präp-Säle. Damit beginnt eine aufregende, aber leider auch sehr stressige und fordernde Zeit. An vielen Unis stehen alle drei bis vier Wochen Anatomie-Testate an – aber was viele Mediziner schon vor euch überstanden haben, schafft auch ihr!

Das richtige Zeitmanagement

Erst einmal: durchatmen. Schnell fühlt man sich vom ganzen Lernstoff überrannt und überfordert. Das einzige was hilft, einen kühlen Kopf zu bewahren, ist das richtige Zeitmanagement. Sichtet den zu lernenden Stoff und teilt ihn in Tagesrationen ein, welche sicher machbar sind. Nichts ist motivierender, als den Lernplan oder die To-Do-Liste abzuhaken und den täglichen Erfolg vor sich zu sehen. Ein genauer Zeitplan verschafft nicht nur ein gutes Gefühl, sondern kann auch vor Prokrastination schützen. Plant ebenfalls einen Notpuffer und Tage für regelmäßige Wiederholungen ein.

Welches Lehrbuch sollte ich mir für Anatomie kaufen?Das richtige Lehrbuch

Das richtige Lehrbuch trägt maßgeblich zum Erfolg bei – denn nur mit einem Buch, mit welchem man auch wirklich zurecht kommt, wird man schlussendlich lernen. Die Dozenten geben zu Beginn der Vorlesungsreihe Buchempfehlungen: fragt höhere Semester nach ihrer Meinung und leiht euch die Bücher erst einmal aus. In welches Lehrbuch man investiert, kann man nach ein paar Lerntagen immer noch entscheiden.

Vorlesungen

In die Vorlesung gehen oder nicht… das müsst ihr selbst für euch entscheiden. Schon allein aus sozialen Gründen solltet ihr zu Beginn alle Veranstaltungen besuchen. Wenn ihr aber merkt, dass euch Vorträge mancher Dozenten nichts bringen, ist die Zeit manchmal besser in der „Bib“ investiert. Der Dozent kann euch vielleicht auf interessante Aspekte hinweisen und Zusammenhänge veranschaulichen, aber die Anatomie lernen müsst ihr schlussendlich selbst.

Wie lerne ich am besten?

Die richtige Lerntechnik muss ebenfalls jeder für sich selbst finden. Ob ihr ein auditiver, visueller Lerner seid oder erst einmal alles aufschreiben müsst – probiert verschiedene Methoden aus und schaut, was in der Anatomie am besten für euch funktioniert. Es kann auch hilfreich sein, feste Lernzeiten festzulegen oder beispielsweise Methoden wie die „Pomodoro“-Technik auszuprobieren.

Immer wieder aufs Neue

Wiederholen, wiederholen, wiederholen. Vor allem in der Anatomie muss sehr viel auswendig gelernt werden. Und gerade am Anfang hat man das Gefühl, diese neuartigen Begriffe und Zusammenhänge nicht behalten zu können. Das einzige was da hilft, ist eine kontinuierliche Wiederholung des Gelernten. Viele verwenden dafür gerne die Endspurt-Skripte von Thieme, aber auch die Skripte von Medilearn können sehr gut sein. Schaut euch beides an und entscheidet für euch selbst, ob sich die Investition lohnt.

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Rezension: „Taschenatlas Anatomie: Bewegungsapparat“

Taschenatlas Anatomie, Band 1: BewegungsapparatAn vielen Unis beginnt das Medizinstudium mit den Anatomievorlesungen und dem Präpkurs. Dabei bauen viele Studenten auf die Kombination aus großem Atlas und Lehrbuch mit erklärenden Texten. Welche Rolle kann dabei ein Taschenatlas spielen? In den nächsten Wochen testen wir für euch die neu aufgelegte Reihe „Taschenatlas Anatomie“ von Thieme. Beginnen möchten wir mit dem ersten Band, der sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigt.

Zielgruppe:

Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Vorklinik.

Aufbau / Didaktik:

Der erste Band des Taschenatlas Anatomie gliedert sich übersichtlich in 6 verschiedene Kapitel. Dabei werden anfangs Grundlagen zur allgemeinen Anatomie der Zelle, des Gewebes, des Skeletts sowie der Muskeln gelegt. Außerdem gibt es eine kleine Übersetzungshilfe für die Nomenklatur. Anschließend werden die Knochen, Bänder, Gelenke und Muskeln jeweils des Körperstamms, der oberen und unteren Extremität sowie der Kopf-Hals-Region vorgestellt. Im letzten Kapitel gehen die Autoren auf die peripheren Leitungsbahnen ein. Dabei findet man im Taschenatlas Anatomie natürlich genau wie in den anderen Büchern der Thieme-Reihe die klassische Text-Bild-Aufteilung, wodurch immer die linke Seite einer Doppelseite für Erklärungen und die rechte für die Illustration genutzt wird. Klinische Hinweise lockern das manchmal etwas trocken wirkende Anatomiewissen etwas auf. Das Buch gibt es natürlich auch als Online-Version in Thiemes eRef.

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Zahnmedizin in Heidelberg #2: Anatomie und Präpkurs

Myrièlle studiert im 1. Semester Zahnmedizin in Heidelberg.Myrièlle ist 19 Jahre alt und hat im letzten Oktober ihr Zahnmedizinstudium an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg begonnen. Damit startet für sie ein neuer Lebensabschnitt in einer neuen Stadt mit neuen Freunden, neuen Tagesabläufen und vielen neuen Eindrücken. In mehreren Beiträgen schildert Myrièlle ihre ersten Erfahrungen vom neuen Leben als Zahni.


Egal ob man später Chirurg, Internist oder Kieferorthopäde wird: Durch den Präpkurs muss jeder Mediziner zu Beginn seiner Karriere. Bei uns in Heidelberg startet der Präparierkurs parallel mit den Vorlesungen zur Makroskopischen Anatomie direkt in der ersten Woche. Mittlerweile habe ich den wohl sagenumwobensten Teil der Vorklinik hinter mir – und möchte keine der Erfahrungen der letzten vier Monate missen.

Auf den Tag hatten wir wohl alle hingefiebert: Das erste Mal Präparieren. Im weißen Kittel und mit Handschuhen bewaffnet betraten wir den nach Formalin riechenden Saal. Ein weiß gekachelter Raum und neun Metalltische, auf jedem ein eingewickelter Körper. Der Beginn des Präpkurses ist für wohl jeden Studenten herausfordernd. Kaum einer hat bis dato eine Leiche gesehen, und für viele ist es die erste intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und Tod. Angeleitet werden die kleinen Studentengruppen von jeweils zwei „Präp-Assis“ – Studenten im dritten Semester – und einem Tutor für virtuelle Anatomie. Präpariert wird jeweils zweimal die Woche für jeweils drei Stunden. Dabei ist jedem Tisch ein Dozent zugeteilt, der am Körper erklärt, hin und wieder abfragt und die mündlichen Testate abnimmt.

Anschauungsunterricht gibts im Präpkurs, die Theorie muss man fleißig aus dem Anatomieatlas lernen.Die Anatomie startet mit dem Thema Osteologie. In den Vorlesungen wird der Bewegungsapparat abgehandelt, während zeitgleich am Körperspender gearbeitet wird. Anschließend folgt das Thema Extremitäten (in Heidelberg entfällt das für uns Zahnmediziner). Im Abschnitt Situs werden die inneren Organe in den Bereichen Thorax, Abdomen und Becken freigelegt, entnommen und durchgesprochen. Viele Studenten finden dieses Gebiet am spannendsten, obwohl es schon ein komisches Gefühl ist, die Sternum-Säge anzusetzen und den Thorax zu eröffnen. Doch schnell – und so geht es vielen – brüht man mit der Zeit ab und verdrängt, dass dort ein Mensch liegt. Anschließend folgt das Thema Kopf / Hals: Die Sinnesorgane werden präpariert, Leitungsbahnen freigelegt und Hirnnerven gepaukt. Ein spannendes Kapitel, aber auch sehr emotional. Das Gesicht zu Präparieren stellt für viele Studenten eine große Hürde dar. Anschließend folgte beim Thema ZNS die Entnahme und Präparation des Gehirns und des Rückenmarks.

Einmal alle zwei Wochen hatten wir dann noch Virtuelle Anatomie. Zusammen mit einem Tutor lernten wir, CT-Bilder zu befunden und sahen uns die wichtigsten Strukturen an 3D-Programmen an. Auch wenn man am Anfang das Gefühl hatte, absolut gar nichts zu erkennen, wird man schnell mit den Programmen vertraut und entdeckt schlussendlich auch kleinere Nerven und Gefäße.

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Rezension: „Sobotta Präparieratlas, 3. Auflage“

Der Sobotta Präparieratlas in der 3. Auflage.Neben der 3 Sobotta-Atlanten gibt es einen speziellen Präparieratlas von Elsevier für den Einsatz im Anatomiekurs. Wir haben die 3. Auflage des Buches probegelesen.

Zielgruppe:

Der Name dieses Buchs ist Programm und die Zielgruppe ist klar definiert: Es handelt sich hierbei um eine Nachschlagehilfe für den Präparierkurs des Medizin- und Zahnmedizinstudiums. Da die Seiten im Prinzip wie große Lernkarten aufgebaut sind, kann man damit auch gut und ohne große Ablenkungen anatomische Strukturen lernen und wiederholen.

Aufbau / Didaktik:

Der Aufbau des Buches ist für den Zweck abgestimmt, als schnelle unkomplizierte Hilfe während des Präparierkurses zu dienen. Es gibt daher 12 Kapitel, unter denen die Schaubilder für die einzelnen Körperbereiche (Obere Extremität, Organe der Brusthöhle, Kopf usw.) zusammengefasst sind. Auf einer Seite ist meist nur ein Schaubild dargestellt, was zusammen mit der Spiralbindung klar auf die praktische Ausrichtung hindeutet. Etwas negativ fällt auf, dass der Präparieratlas teilweise mit seiner Robustheit beworben wird. So sollen die Seiten zum Beispiel abwischbar sein. Die Blätter wirken nicht unbedingt robuster oder wasserunempfindlicher als normale Buchseiten. Hier hätte man sich deutlich dickere und besser beschichtete Blätter gewünscht. Die Spiralbindung ließe das zu.

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Rezension: „Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem“

Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem, 4. AuflageMan könnte den Prometheus mit einem IPhone vergleichen: Gefühlt jeder zweite Medizinstudent hat ihn, er erscheint stetig in einer neuen Auflage, ist nicht ganz billig und wirkt „schicker“ als seine Dauerkonkurrenten. Wir nutzen die 4. Auflage um der Sache auf den Grund zu gehen.

Zielgruppe:

Studenten der Zahn- und Humanmedizin.

Aufbau/Didaktik:

Vier große Kapitel folgen auf 613 Seiten jeweils demselben Aufbau: Zuerst Knochen, Bänder & Gelenke, dann die Systematik der Muskulatur und ihre Topographie und als letztes die Systematik und Topographie der Leitungsbahnen. An diese Aufteilung muss man sich gewöhnen. Die Einteilung in Systematik und Topographie sorgt in der Lernpraxis teilweise für ziemliches Geblättere. Hier sollte Thieme nacharbeiten und manche Inhalte am Stück abhandeln.

Neben den wirklich guten Bildern, unterstützen schematische Illustrationen und Tabellen beim Lernen. Die anatomischen Bilder wirken sehr plastisch und sind nicht nur Lernhilfen, sondern auch fähige Helfer im Präpkurs.

Die Textpassagen sind flüssig geschrieben, leicht zu verstehen und verzichten auf zu viele Details. Ein weiterer Pluspunkt ist der klinische Bezug: mit vielen Röntgenbildern und Bezügen zur Biomechanik liefert das Buch wertvolle Inhalte für die mündlichen Testate.

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