Rezension: „Anästhesie griffbereit“

Anästhesie griffbereitNachdem wir in letzter Zeit viele „dicke Schinken“ Probe gelesen haben, ist es nun an der Zeit ein extrem praxisrelevantes Buch vorzustellen: „Anästhesie griffbereit“. Das Buch ist erfrischend knapp gehalten und überzeugt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zielgruppe:

Das Buch ist für Assistenzärzte in der Anästhesie geschrieben. Für Medizinstudenten ist es sicherlich zu praxisorientiert mit vielen Algorithmen und Dosisangaben und für die alten Hasen unter den Anästhesisten ist das meiste vermutlich kalter Kaffee. Steht man als Assistent im Dienst und möchte gern schnell ein paar wichtige Informationen zu einem bestimmten Thema oder Medikament, ist „Anästhesie griffbereit“ das richtige Werk.

Aufbau / Didaktik:

Das Buch besteht aus zehn Kapiteln, wie z.B. „Notfälle“, „Intraoperatives Vorgehen“ oder „Kinder“. Je nach Kapitel finden sich Tabellen, Abbildungen und farbige Fotos zur einprägsamen Präsentation von Informationen. Die einzelnen Unterpunkte sind angenehm kurz gehalten, sodass ein schnelles und gezieltes Nachlesen gut möglich ist. Die Seiten enthalten allerdings je nach Kapitel viel Text (z.B. in „Arzneimittel der Anästhesie“), weswegen eine farbigere Gestaltung des Textes (z.B. gelb unterlegt oder rote Schriftfarbe bei wichtigen Fakten) für die nächste Auflage wünschenswert wäre.

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Rezension: „Die Anästhesie – Band 1 und 2“

"Die Anästhesie Band 1 und 2" von Hans-Walter StriebelSucht man ein Anästhesie-Lehrbuch, wird man früher oder später auf den „Striebel“ stoßen. Es gibt ihn als Taschenbuch-Version, aber auch in gebundener Form als zwei Bände starkes Werk. Wir haben uns an das große Lehrbuch gewagt und für euch testgelesen.

Zielgruppe:

Ganz klar Assistenzärzte in der Anästhesie. Vom Aufbau eines Narkosegerätes bis zu Grundlagen fachspezifischer Anästhesien wird alles erläutert. Für Studenten und Assistenten anderer Disziplinen lohnt sich die über 200-Euro-teure Investition aufgrund der Fülle an spezifischen Informationen wohl kaum, Fachärzten der Anästhesie mag der „dicke Striebel“ zu wenig Detailwissen umfassen.

Aufbau / Didaktik:

Das Wissen wird in zwei Bänden von je circa 900 Seiten vermittelt. Die Schrift ist angenehm groß und das Layout, Striebel-typisch, unaufgeregt. Lediglich manchmal wünscht sich das müde Auge ein wenig mehr Unterbrechungen auf einer vollen Textseite. Die große Stärke von Hans Walter Striebel ist seine Art, Wissen leicht verständlich aufzubereiten. Beide Bücher lesen sich angenehm leicht und setzen nicht zu viel Vorwissen voraus. In kleinerer Schrift mit dem Titel „Detail- bzw. Grundlagenwissen“ werden für das Verständnis förderliche Zusatzinformationen angeboten, wie z.B. die anatomischen Grundlagen der Epiduralanästhesie. Wie immer sind die Abbildungen selbst gezeichnet und zahlreiche Fotos tragen erheblich zum Verständnis des Gelesenen bei.

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Rezensenten gesucht

Ihr habt Interesse auch einmal ein medizinisches Lehrbuch zu bewerten und eine Rezension zu schreiben?

Medizinische Lehrbücher sind teuer. Wir bieten die Möglichkeit Rezensionsexemplare nach erfolgter Buchbewertung kostenlos zu behalten.

Dann schaut einfach bei unserer Angebotsliste für offene Buchrezensionen vorbei. Diese Liste wird von uns monatlich aktualisiert und enthält damit immer wieder neue Exemplare. Wenn ihr ein interessantes Buch gefunden habt, schreibt ihr uns einfach eine Mail, damit wir alles Weitere zusammen abklären können. Wie so häufig lohnt sich Schnelligkeit, weil wir jeweils nur ein Rezensionsexemplar zur Verfügung haben und dies dann derjenige bekommt, der sich als Erstes meldet.

Übrigens: Nach der Rezension, dürft ihr das Buch kostenlos behalten.

Euer Team von Medizin-Blog.info.

Rezension: „Anästhesie Intensivmedizin Notfallmedizin, 9. Auflage“

Anästhesie - Intensivmedizin - Notfallmedizin, 9. Auflage„Der Striebel“ ist ein Werk, das viele Studenten und Assistenzärzte besitzen und ist nun überarbeitet in der 9. Auflage erschienen. Wir haben es etwas genauer unter die Lupe genommen.

Zielgruppe:

Wie schon im Untertitel auf dem Buchcover zu erkennen, richtet sich das Buch an Studenten und Assistenzärzte. Dem stimmen wir zu: Insbesondere Studenten, deren Berufswunsch die Anästhesie ist, können wir das Buch empfehlen, da es doch etwas zu umfangreich ist, um sich lediglich auf ein kurzes Blockpraktikum und die anschließende Klausur vorzubereiten.

Aufbau/Didaktik:

Das Buch gliedert sich in neun Kapitel, u.a. in „allgemeine“ und „spezielle Anästhesie“, „Aufwachraum“ und „chronische Tumorschmerzen. Wie schon in den Vorauflagen beschrieben, ist der Schreibstil sehr angenehm zum Lesen. Eine sehr gute Neuerung ist die Umstellung von schwarz-weißen auf farbige Abbildungen, die eine deutlich angenehmere Lernerfahrung erzielen. Wie schon in der Rezension der 8. Auflage angemerkt, würden wir uns freuen, wenn statt der roten Ausrufezeichen wichtige Fakten durch Merkkästen markiert wären. Dies würde zur Auflockerung der z.T. sehr textlastigen Seiten beitragen. weiterlesen Rezension: „Anästhesie Intensivmedizin Notfallmedizin, 9. Auflage“

Rezension: „Anatomie – Der fotografische Atlas“

Anatomie - Der fotografische AtlasFür viele Erstsemester ist ein Anatomieatlas eine der ersten Investitionen im Studium, weil häufig Anatomie zu Beginn das wichtigste Fach ist. Im Gegensatz zu Prometheus und Sobotta vermittelt der Anatomie-Atlas von Rohen, Yokochi und Lütjen-Drecoll sein Wissen dabei durch Fotoabbildungen.

Zielgruppe:

Natürlich ist der fotografische Atlas vor allem für frisch gebackene Medizinstudenten im ersten Semester konzipiert. Aber auch für andere medizinische Berufs- bzw. Ausbildungsanfänger wie Physiotherapeuten oder Sportstudenten ist dieser Atlas geeignet.

Aufbau / Didaktik:

Der Atlas ist in insgesamt 8 Kapitel unterteilt. Dabei werden am Anfang unter anderem allgemeine Informationen zu anatomischen Lageverhältnissen, Knochen, Gelenken, Muskeln und den Leitungsbahnen gegeben. Danach behandeln die Kapitel die Anatomie sprichwörtlich von Kopf bis Fuß, sodass die unteren Extremitäten das letzte Kapitel bilden.

Inhalt:

Mit über 1200 Abbildungen bietet der Atlas sehr viel Anschauungsmaterial, was hauptsächlich aus Fotos von präparierten Organen und Leitungsbahnen besteht, aber auch eine Menge Schnittbilder wie CT- oder vor allem MRT-Bilder enthält. Dabei sind wichtige Strukturen stets nummeriert und werden unter oder neben der Abbildung dann auch mit Namen genannt. Vor allem im Rahmen von Arterien-, Venen- oder Nervenverläufen wird häufiger auf schematische Darstellungen zurückgegriffen, was das Lernen vereinfacht. Muskelbeschreibungen wie Ursprung, Ansatz und Innervation gibt es leider nur in den zum Atlas passenden Lerntafeln.

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Rezension: „Sportmedizin – Grundlagen für körperliche Aktivität“

Rezension von Sportmedizin (Schattauer)Das Fach Sportmedizin wird im Studium in dieser Form nicht behandelt. Trotzdem interessieren sich viele Studenten für diese übergreifende Mischung aus Kardiologie, Orthopädie, Prävantionsmedizin und Sportwissenschaft. Das Buch Sportmedizin aus dem Hause Schattauer dient dazu den Wissensdurst zu stillen.

Man bemerkt schon beim ersten Blick, dass es sich bei diesem Buch keinesfalls um eine kurze Abhandlung oder Zusammenfassung handelt, was nicht nur durch den qualitativ hochwertigen Einband deutlich wird.. Auf über 700 Seiten wird das Thema wissenschaftlich sicher und bis in kleine Details erklärt. Gegliedert ist das Buch dabei in die vier Kapitel „Grundlagen zum motorischen Leistungsverhalten“, „Motorische Beanspruchungsformen“, „Leistungsverhalten unter speziellen Bedingungen“ und „Sportspezifische und sportärztliche Gesichtspunkte“, wo es zum Beispiel um Rekordentwicklung, Sportkleidung, körperliche Aktivität bei Krankheiten und den Einfluss von medikamentösen Therapien auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Die Basis sportlicher Leistungen wird durch die Eckpfeiler Kraft, Ausdauer und Koordination gebildet, die dementsprechend in diesem umfassenden Werk genauestens behandelt werden. Beim Lesen einzelner Abschnitte merkt man als Leser schnell, welch hohen wissenschaftlichen Standard das Nachschlagewerk hat.

Die Texte sind keinesfalls als leichte Kost zu verstehen. Die Herangehensweise an die Themen ist sehr forschungsbewusst und evidenzorientiert. Immer wieder werden Studien zitiert. Dabei sollte man das Angebot des Buches vor allem zum Nachschlagen von bestimmten Inhalten verstehen. Das Lesen am Stück dürfte für den meisten durch die vielen Fakten und eine zu wenig flüssige Sprache schwer fallen. Leider sind die Texte meist in Blocktextform gestaltet, sodass man sozusagen droht von Text erschlagen zu werden. Es gibt zwar zahlreiche Abbildungen, zumeist sind das dann aber Diagramme oder Tabellen, die aber natürlich passend zu den erklärten Umständen eingefügt wurden.

Fazit:

„Sportmedizin“ ist ein umfassendes Werk mit aktuellen Forschungsergebnissen und einer sehr wissenschaftslastigen Aufbarbeitung der Themen. Gerade für Ärzte, Trainer und Sportwissenschaftler ist es daher ein sehr gutes Nachschlagewerk. Für Studenten und weitere Interessenten des Fachs dürfte das Angebot des Buchs etwas zu weit und detailiert sein. Das bezieht sich auch auf die Sprache und Gestaltung der Texte. Insgesamt also fachlich hervorragend, aber leider etwas wenig anschaulich für Nicht-Wissenschaftler.

Kurzinfo:

Autor(en):Wildor Hollmann, Heiko K. Strüder
Verlag:Schattauer
Auflage:5.
Erscheinungsjahr:2009
Seitenanzahl:756
Abbildungen:
728
Preis:39,99 €

Bewertung:

Inhalt:[s3r star=5/5]
Verständlichkeit:[s3r star=3/5]
Übersichtlichkeit:[s3r star=4/5]
Layout:[s3r star=3/5]
Preis-Leistungs-Verhältnis:[s3r star=3/5]
Gesamtbewertung:[s3r star=3,6/5]

>> Weitere Infos zu „Sportmedizin“

Rezension: „Leichenschau“

Leichenschau - Differenzialdiagnostik häufiger BefundeMit dem Fach Rechtsmedizin kommen die meisten Mediziner nur im Studium in Kontakt. Trotzdem wird es oft als interessant bezeichnet und ab und zu auch als Wahlfach im Praktischen Jahr oder Famulaturfach gewählt. Das Buch „Leichenschau – Differenzialdiagnostik häufiger Befunde“ eignet sich also spätestens dann zur Vor- und Nachbereitung der rechtsmedizinischen Inhalte.

Gegliedert ist das Lehrbuch in 12 Kapitel, die neben den sicheren Totenzeichen, den diagnostischen Möglichkeiten der Obduktion (beispielsweise Untersuchungen verschiedener Körperflüssigkeiten) sowie die gesamte Bandbreite der Maßnahmen, die von Ärzten, Rechtsmedizinern, Polizisten oder Bestattern nach Auffinden des Toten zu ergreifen sind. Sogar die Auffindesituation und die Dokumentation dieser mit der Kamera haben ein eigenes Kapitel. Man merkt also schnell, dass das Buch das Thema umfassend behandelt.

Das Hauptaugenmerk des Lehrbuchs liegt ganz klar auf zahlreichen aussagekräftigen Abbildungen. Die natürlich notwendigen Erklärungen sind klar und strukturiert geschrieben und beziehen sich deutlich auf die bildliche Darstellung.

Fazit:

Das Lehrbuch „Leichenschau“ vom Schattauer Verlag richtet sich vor allem an Rechtsmediziner oder Studenten, die sich besonders für dieses Fach interessieren. Daneben spricht es aber auch weitere Berufe wie Polizisten oder Bestatter an. Eine Leichenschau muss jeder Arzt durchführen können, aber vor allem Notärzte kommen häufiger in derartige Situationen und gehören deshalb ebenfalls zur Zielgruppe von „Leichenschau“. Insgesamt überzeugt das Buch nicht nur durch inhaltliche Qualität der Texte und Bilder, sondern auch äußerlich durch einen stabilen Einband und hochwertige Seiten. Lediglich der nicht gerade niedrige Preis nagt etwas an dem sonst tadellosen Gesamteindruck.

Kurzinfo:

Autor(en):Ulrich Hammer, Andreas Büttner
Verlag:Schattauer
Auflage:1.
Erscheinungsjahr:2013
Seitenanzahl:154
Abbildungen:
307
Preis:59,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
5

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