Rezension: „Neuroanatomie“

An vielen Unis ein Standardwerk in der Vorklinik: Das Lehrbuch "Neuroanatomie" von Martin Trepel.Geht es um Buchempfehlungen für das Fach Anatomie, werden die allermeisten wohl den Prometheus nennen (Sorry, Sobotta!). Steht allerdings die Neuroanatomie auf dem Lehrplan, scheiden sich die Geister: Während viele Kommilitonen den bewährten Prometheus wieder rauskramen und einige sich wagemutig lediglich mit Doccheck begnügen, plädieren die meisten dann doch für den Trepel. Ob der gute Ruf berechtigt ist, haben wir für Euch getestet.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an alle Vorkliniker der Human- und Zahnmedizin, kann aber sicher auch in medizinverwandten Fächern, wie etwa der Psychologie, nützlich sein.

Aufbau / Didaktik

Auf rund 450 Seiten wird die gesamte Neuroanatomie inklusive der Sinnesorgane besprochen. Dabei unterteilt sich das Buch in insgesamt 15 Kapitel, die letzten beiden davon widmen sich Fallbeispielen und einer Tabelle der Transmittersysteme. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Orientierung, um es in den Gesamtkontext der Neuroanatomie zu setzen. Im weiteren Verlauf gibt es immer wieder plastische Abbildungen und Tabellen, die das Verständnis fördern. Natürlich fehlen auch klinische Bezüge nicht, damit man nicht vergisst, wofür man die Inhalte eigentlich lernt. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es neben einer Zusammenfassung auch Wiederholungsfragen und die entsprechenden Lösungen.

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Rezension: „PROMETHEUS LernPaket Anatomie“

Das Prometheus LernPaket beinhaltet neben 3 Atlanten noch 8 Lernposter und einen 3-Monats-Zugang zu via medici.Die PROMETHEUS-Reihe von Thieme gehört zu den meistverkauften Büchern für Medizinstudenten. Das liegt zum Einen an einem modernen, zielorientierten Marketing des Stuttgarter Verlags und zum Anderen an den qualitativ hochwertigen Produkten. Seit September gibt es das LernPaket in der mittlerweile 13. Auflage.

Zielgruppe

In erster Linie sprechen die Atlanten Medizinstudenten der vorklinischen Semester, und hier insbesondere auch Erstsemester an, genau wie die anderen Produkte aus der PROMETHEUS-Reihe. Allerdings lohnt sich eine umfassende Kenntnis über die Anatomie und Topografie natürlich auch im weiteren Verlauf des Studiums und dann auch in den allermeisten medizinischen Disziplinen. Nicht selten kommt es vor, dass Mediziner die Anatomieatlanten als einzige Bücher aus dem Medizinstudium auch für den weiteren beruflichen Weg im Bücherregal behalten, um sich die Anatomie immer mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Aufbau / Didaktik

Die Atlanten teilen sich in drei Teilgebiete der Anatomie ein: „Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem“, „Innere Organe“ und „Kopf, Hals und Neuroanatomie“. An vielen Unis passt das zum Curriculum, wenn Anatomie in drei einzeln abgeprüften Kursen in der Vorklinik behandelt wird. Das besondere an jedem Prometheus-Atlas ist die Kombination aus den wunderschön plastischen und einprägsamen Bildern und leicht zu verstehenden Erklärtexten. Schon viele Studenten konnte in Verbindung mit den Vorlesungen und dem Präpkurs dadurch locker durch die schriftliche Prüfung und das Testat kommen. Ein Lehrbuch der Anatomie ist also nicht zwingend für jeden notwendig. Klinische Hinweise machen das oft monotone Auswendiglernen von Muskeln mit Ursprung und Ansatz oder der Leitungsbahnen greifbarer und fördern den Lernprozess.

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Rezension: „Fotoatlas der Anatomie“

Der Fotoatlas der Anatomie von ThiemeDas Präparieren der Körperspender im sogenannten Präpkurs ist für viele Medizinstudenten das Highlight des vorklinischen Studienabschnitts. An manchen Unis gibt es diesen Kurs, der in der Regel in 3 Teile (Bewegungsapparat, Innere Organe, Kopf/Hals und Neuroanatomie) aufgeteilt ist, bereits direkt im ersten Semester, an manchen Standorten findet er erst im zweiten Jahr statt. Um während des Kurses den Überblick nicht zu verlieren, bietet der Fotoatlas der Anatomie Präparatebilder mit entsprechenden Beschriftungen. Wir haben uns diesen Fotoatlas für Euch einmal näher angeschaut.

Zielgruppe

Primär richtet sich der Fotoatlas an Medizinstudenten und Zahnmedizinstudenten der vorklinischen Semester. Aber natürlich kann man die Anatomie auch noch in den klinischen Semestern mit dem Buch auffrischen.

Aufbau / Didaktik

Der Fotoatlas besteht aus insgesamt 10 Kapiteln, wobei das letzte Lerntafeln mit Leitungsbahnen, Muskulatur und deren Innervation bereithält. Das erste Kapitel widmet sich der allgemeinen Anatomie und den entsprechenden Grundlagen. Kapitel 2 bis 9 entfällt dann auf die Präparatefotos, die nach den einzelnen Körperregionen (Rumpf und Nacken, Obere Extremität, Untere Extremität, Brustorgane und Brustsitus, Bauchorgane und Bauchsitus, Urogenitalorgane und Situs retroperitonealis, Kopf und Hals, Gehirn und Sinnesorgane) geordnet sind. Neben der Präparatefotos enthält das Buch auch Schemazeichnungen sowie mikroskopische und radiologische (Röntgen, CT, MRT) Abbildungen.

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Rezension: „Duale Reihe Anatomie, 5. Auflage“

Die Duale Reihe Anatomie von Thieme gibt es seit April 2020 in der 5. Auflage.Seit April dieses Jahres gibt es die Duale Reihe Anatomie in der mittlerweile 5. Auflage. Grund genug das Buch passend zum neuen Semesterstart unter die Lupe zu nehmen.

Zielgruppe

Die Duale Reihe Anatomie wurde für Human- und Zahnmedizinstudenten der Vorklinik konzipiert. Da das Buch (beinahe) das gesamte Spektrum der menschlichen Anatomie abdeckt, bedarf es im besten Fall nur noch maximal eines weiteren Anatomielehrbuchs innerhalb der ersten 4 Studiensemester.

Aufbau / Didaktik

Das Lehrbuch gliedert sich in 16 Teile (Teil A bis Teil P), die sich wiederum in Kapitel und Unterkapitel aufteilen. Von allgemeinen anatomischen Grundlagen über das anatomische Wissen zum Bewegungsapparat und den inneren Organen bis hin zum Kopf-Hals-Teil und dem ZNS – das dicke Buch enthält eine Menge Wissen und bündelt damit so einige Einzellehrbücher auf dem Feld der Anatomie. Abschließend werden die insgesamt 12 klinischen Fälle des Buches im letzten Abschnitt nochmal genauer erläutert. Klassischerweise wurde am Duale-Reihe-Prinzip nicht gerüttelt und so vereint das Buch über den Randtext wieder großes Lehrbuch und Kurzlehrbuch in einem. Auch die Merke-Kästen und kleineren klinischen Hinweise sind aus den Vorauflagen bekannt.

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Rezension: „Sobotta Lehrbuch Anatomie, 2. Auflage“

Die 2. Auflage des Sobotta Lehrbuchs Anatomie von ElsevierKnapp 4 Jahre nach der Erstauflage wurde das Sobotta Lehrbuch Anatomie auf den neuesten Stand gebracht. Was sich genau geändert hat und ob sich der Kauf dieses Lehrbuchs lohnt, haben wir für Euch getestet.

Zielgruppe:

Nach wir vor wurde das Anatomielehrbuch primär für Humanmedizin- und Zahnmedizinstudenten konzipiert. Mindestens bis zum Physikum dürfte Anatomie für diese Studenten, nicht nur bezüglich des Fragenanteils in der schriftlichen Examensprüfung, das wichtigste Fach sein.

Aufbau / Didaktik:

Am Aufbau hat sich im Vergleich zur Erstauflage nicht viel getan: Die 5 Kapitel „Allgemeine Anatomie und Embryologie“, „Bewegungsapparat“, „Innere Organe“, „Kopf und Hals“ und „Neuroanatomie“ sind erhalten geblieben und lassen sich weiterhin gut anhand der Sobotta-Atlanten begleitend nachvollziehen. Die entsprechenden Abbildungen finden auch immer wieder Verwendung im Lehrbuch. Weiterhin wird verstärkt auf den Praxisbezug mittels klinischer Fälle gesetzt, die jedes Kapitel thematisch einleiten und mehr Lust die Inhalte machen. Ein Steckbrief soll zeigen, wie man zu einem solchen Fall später in der Famulatur, im PJ oder auch als Assistenzarzt die wichtigsten Informationen filtern kann. Klinik-Kästen innerhalb der Kapitel nehmen das Thema des Praxisbezugs immer wieder auf. Der „Kompetenzen“-Kasten am Kapitelanfang legt die Lernziele fest und war auch schon in der ersten Auflage enthalten. Das gleiche gilt natürlich für die wichtigen „Merke“-Kästen.

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Zahnmedizin in Heidelberg #8: Neurowissenschaften

Myrièlle studiert Zahnmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität in HeidelbergMyrièlle ist 21 Jahre alt und hat im Oktober 2017 ihr Zahnmedizinstudium an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg begonnen. Damit startet für sie ein neuer Lebensabschnitt in einer neuen Stadt mit neuen Freunden, neuen Tagesabläufen und vielen neuen Eindrücken. In mehreren Beiträgen schildert Myrièlle ihre Erfahrungen vom neuen Leben als Zahni.


Das vierte Semester in Heidelberg stand ganz unter dem Motto ZNS und Sinne. Wie immer war die Lehre integriert aufgebaut – die Themen wurden in Module geteilt und dann nacheinander in den verschiedenen Fächern bearbeitet, um das Verknüpfen und das Verständnis komplexer Vorgänge zu erleichtern.

Thematisch ist die Neuroanatomie – da werden mir die allermeisten wohl zustimmen – ein harter Brocken. Während die vorangegangen Themen noch relativ eingängig waren, ist in den Neurowissenschaften abstraktes Denken und viel Vorstellungsvermögen erforderlich. Wer schon mal mit Basalganglienschleifen, Thalamuskernen oder Kleinhirnbahnen zu tun hatte, weiß was ich meine.

Neben der Komplexität ist diese Fachgebiet aber auch unfassbar spannend und interessant. Was macht den Charakter und Emotionen aus? Was genau passiert im Schlaf? Wie funktioniert das Lernen eigentlich und wie bildet sich ein Gedächtnis? Kleiner Hinweis am Rande – immer schön wiederholen und am besten vorm Schlafengehen nochmal das, was so gar nicht ins Hirn möchte, durchlesen. Dann kann nichts mehr schief gehen. 🙂

Neuroanatomie gehört in Heidelberg zum 4. Semester des Zahnmedizinstudiums.In Anatomie haben wir uns also mit den verschiedenen Bereichen des Gehirns sowie deren Aufgaben und Mikrostruktur beschäftigt. Während im Präparierkurs im ersten Semester alles noch irgendwie gleich aussah oder klang, war jetzt schon einiges mehr an Routine in Bezug auf Hirnstamm, Kleinhirn und Co. da. Auf jeden Fall ein super spannendes Fach! Und auch hier gab es wieder einige klinische Exkurse, beispielsweise zu den Themen Schlaganfall, Querschnittslähmung und Sprachstörungen. Es ist wirklich toll endlich zu verstehen, wie aus einem Gedanken eine willentliche Bewegung wird und wie dabei alle Komponenten des Körpers zusammenarbeiten. Oder wie unser Körper – von unserem Bewusstsein ganz unbemerkt – dafür sorgt, dass wir atmen, schlucken – und uns damit am Leben hält.

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Rezension: „Sobotta, Atlas der Anatomie“

Das Sobotta-Paket beinhaltet 3 Anatomie-Atlanten und ein Tabellenheft.In den kommenden Oktobertagen ist es wieder soweit: Für viele Erstsemester beginnt das Medizinstudium. Und an vielen Unis bedeutet das vor allem: Anatomievorlesungen und Präpkurs. Klar, dass man da einen guten Atlas braucht, um sich vernünftig für die Testate und Abschlussprüfung vorbereiten zu können. Eine Option stellt da die traditionsreiche Sobotta-Reihe von Elsevier dar, die wir für euch getestet haben.

Zielgruppe:

Die Sobotta-Bücher sind ganz klar für Medizin- und Zahnmedizinstudenten ab dem ersten Semester konzipiert. Dass man die Bücher auch häufig Jahre später noch in dem ein oder anderen ärztlichen Bücherregal findet, zeigt wie grundlegend das in den Bänden befindliche Wissen ist.

Aufbau / Didaktik:

Die Aufteilung der einzelnen Teile des Sobottas orientiert sich an der vielerorts gängigen Drittelung des anatomischen Lernstoffs. So befasst sich der erste Atlas mit der allgemeinen Anatomie und dem Bewegungsapparat, im zweiten Band geht es um die inneren Organe und das dritte Buch gehört dem Kopf, Hals und der Neuroanatomie. Auch viele Modellstudiengänge arbeiten ja mit dieser Aufteilung. In dem zugehörigen Heft finden sich Tabellen zu Muskeln, Gelenken und Nerven die je nach Lokalisation geordnet sind, eine praktische Übersicht zum zwar oft verpönten, aber in der Anatomie doch wirklich hilfreichen Auswendiglernen. Anders als in vielen Vorauflagen bietet die Sobotta-Reihe mittlerweile auch prägnante Erklärungen zu den übersichtlichen Bildern und Einleitungstexte am Anfang jedes Kapitels. Außerdem gibt es insgesamt über 500 Fragen aus mündlichen Prüfungen zur Überprüfung des Gelernten, die die Kapitel abschließen.

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