Wie sich Corona auf den Universitätsbetrieb auswirkt

Das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) und die entsprechende Lungenerkrankung Covid-19 ist längst bei uns in Mitteleuropa angekommen und bestimmt unseren Alltag in jeglicher Form. Dabei erwartet man die höchsten Neurerkrankungsraten erst in 2-4 Wochen und bereitet sich dementsprechend in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, vor allem natürlich in den Krankenhäusern, darauf vor. Auch auf Medizin- und Zahnmedizinstudenten wirkt sich die Corona-Pandemie entsprechend aus.

Semesterbeginn vorerst verschoben – Prüfungen abgesagt

Die Hilfe bei der Versorgung der Corona-Kranken könnte für Medizinstudenten bald im Rahmen des Krankenpflegepraktikums oder einer Famulatur ablaufen.An den meisten deutschen Unis, wie in Heidelberg, ruht der Studienbetrieb bis mindestens zum 19. April. Das gilt für Präsenzveranstaltungen und digitale Lehrveranstaltungen gleichermaßen. In Heidelberg zum Beispiel sind die meisten Unigebäude für die Öffentlichkeit geschlossen und nur die größten Standorte der Unibibliothek haben noch geöffnet, allerdings verständlicherweise mit angepassten Öffnungszeiten und Besucherhöchstzahlen. In Mannheim und Freiburg haben die Bibliotheken konsequenterweise ihre Türen bereits komplett geschlossen. In Heidelberg wurden die Prüfungen allesamt um mehrere Wochen verschoben mit Ausnahme von Doktorandenprüfungen, die im kleinen Kreis weiter stattfinden sollen. Die schriftlichen M2-Prüfungen des medizinischen Staatsexamen wurden bisher noch nicht verschoben, aber damit dürfte man in den nächsten Tagen rechnen. Entsprechend der Schließungen der Fitnessstudios wurde auch das Semesterferienprogramm des Hochschulsports abgesagt. Ebenso werden alle in den nächsten Wochen geplanten Veranstaltungen des Studierendenwerks Heidelberg ausgesetzt.

Wie an den meisten anderen deutschen Universtitäten gilt auch in Heidelberg und Freiburg die Anweisung, dass  Studenten und Dozenten, die aus Corona-Risikogebieten (zum Beispiel Norditalien sowie einige Gebiete Frankreichs und Österreichs) nach Deutschland zurückkehren, eine 14-tägige Quarantäne in den eigenen vier Wänden einhalten sollen.

Die praktische zahnmedizinische Examensprüfung wird sowohl an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg als auch an der LMU München in diesem Jahr nicht am Patienten stattfinden, sondern am Phantomkopf, um keine unnötigen Corona-Fälle zu generieren. Weitere Unis dürften dieser Regelung folgen.

Krankenpflegepraktikum und Famulaturen als Anreiz zur Mithilfe durch Medizinstudenten?

Nicht nur in Heidelberg wurde der Semesterstart und viele Prüfungen erstmal um einige Wochen verlegt.Da sich die Versorgung in den Krankenhäusern in der kommenden Zeit primär um die Covid-19-Kranken drehen wird und man auch davon ausgehen muss, dass sich immer mehr medizinisches Personal anstecket, soll weiteres Reservepersonal für die direkte Patientenversorgung, den medizinischen Dienst oder die Laboreinrichtungen generiert werden. Dabei sind neben Ärzten im Ruhestand, die allerdings natürlich der Risikogruppe Nr. 1 angehören, vor allem auch Medizinstudenten in der Diskussion. Derzeit werden bundesweit Pläne vorbereitet, wonach der Dienst im Corona-Kontext entsprechend als Krankenpflegepraktikum oder Famulatur angerechnet werden könnte.

Wir hoffen alle, dass die Maßnahmen noch rechtzeitig greifen und der Appell an die Bevölkerung möglichst viel Alltag in das eigene Zuhause zu verlegen ankommt. Drastische Maßnahmen haben ihre Berechtigung, damit die Verhältnisse relativ geordnet bleiben und die Erkrankten möglichst optimal versorgt werden können. Es sei auch an die restlichen Kranken erinnert, die mit den „herkömmlichen“ Krankheiten natürlich ebenfalls in den Kliniken behandelt werden müssen. Unverantwortliches Verhalten wie das Abhalten von sog. Corona-Parties (entsprechend den Masern-Parties unter Impfgegnern) sollte mit strengen Sanktionen geahndet werden.

Bleibt gesund und helft, wo es geht!

Bilder: pixabay.com

2 Replies to “Wie sich Corona auf den Universitätsbetrieb auswirkt”

  1. Hallo,

    ich bin auch Student und sehr stark von den Einschränkungen an meiner Uni betroffen. Aber ich sehe ein, dass es nicht anders geht und dass jeder seinen Beitrag leisten muss. Viele Kommilitonen von mir jammern jetzt ständig, dass es so schwer sei und unmenschlich und die blöde Uni etc etc. Aber dies alles ist ja hoffentlich nur vorübergehend und eigentlich sollte es für uns Menschen doch einfach sein, wenn wir durch Untätigkeit anderen helfen können!

  2. Ein riesiges Dankeschön an alle da draußen, die sich um die Versorgung der Patienten und Bürger kümmern!
    Und an alle anderen – haltet euch bitte an die herausgegebenen Empfehlungen. Noch nie haben einfach mal zuhause bleiben und #socialdistance so viel bewirkt! #flattenthecurve
    Beste Gesundheit und passt gut auf euch auf!

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