Rezension: „Duale Reihe Anatomie, 5. Auflage“

Die Duale Reihe Anatomie von Thieme gibt es seit April 2020 in der 5. Auflage.Seit April dieses Jahres gibt es die Duale Reihe Anatomie in der mittlerweile 5. Auflage. Grund genug das Buch passend zum neuen Semesterstart unter die Lupe zu nehmen.

Zielgruppe

Die Duale Reihe Anatomie wurde für Human- und Zahnmedizinstudenten der Vorklinik konzipiert. Da das Buch (beinahe) das gesamte Spektrum der menschlichen Anatomie abdeckt, bedarf es im besten Fall nur noch maximal eines weiteren Anatomielehrbuchs innerhalb der ersten 4 Studiensemester.

Aufbau / Didaktik

Das Lehrbuch gliedert sich in 16 Teile (Teil A bis Teil P), die sich wiederum in Kapitel und Unterkapitel aufteilen. Von allgemeinen anatomischen Grundlagen über das anatomische Wissen zum Bewegungsapparat und den inneren Organen bis hin zum Kopf-Hals-Teil und dem ZNS – das dicke Buch enthält eine Menge Wissen und bündelt damit so einige Einzellehrbücher auf dem Feld der Anatomie. Abschließend werden die insgesamt 12 klinischen Fälle des Buches im letzten Abschnitt nochmal genauer erläutert. Klassischerweise wurde am Duale-Reihe-Prinzip nicht gerüttelt und so vereint das Buch über den Randtext wieder großes Lehrbuch und Kurzlehrbuch in einem. Auch die Merke-Kästen und kleineren klinischen Hinweise sind aus den Vorauflagen bekannt.

Inhalt

Bekannterweise wird in der Dualen Reihe Anatomie auf die Abbildungen der Prometheus-Atlanten zurückgegriffen, was den Verständnisprozess bei Prometheus-Fans unweigerlich fördert. Die Texte sind im Großen und Ganzen verständlich geschrieben und sind von der Detailschärfe her in Verbindung mit vorlesungsspezifischen Lieblingsthemen der Dozenten mehr als ausreichend für ein gutes Abschneiden bei den Abschlussklausuren und im Physikum. Das Prinzip mit dem Randtext ist sicher nicht Jedermanns Sache, aber es gibt einem schon die Chance schneller bestimmte Inhalte in das Gedächtnis zurückzurufen. Der neuroanatomische Teil präsentiert sich in der nun 5. Auflage der Dualen Reihe schon sehr stabil: Je nach Dozent kann aber trotzdem ein weiteres Lehrbuch für diesen Teil notwendig werden (zum Beispiel der „Trepel“). Auch histologisch bietet das Buch einiges und bei einigen Studenten dürfte so nicht mal mehr ein spezielles Histobuch vonnöten sein. Praktischerweise gibt es mit dem dicken Schinken (den die Duale Reihe mit ihren über 1300 Seiten nun mal darstellt) den Thieme-typsichen Code im Buchdeckel, der einem die Inhalte (samt Präpkurs-Lernprogramm) auch offline bei eRef und in via medici ermöglicht. Weiterhin aus unserer Sicht ein Manko: Die Qualität der Seiten und Buchdeckel ist dem Gewicht des Buches nicht gewachsen und neigt dazu über die 2 Vorklinikjahre hinweg Schaden zu nehmen.

Fazit

Die Duale Reihe Anatomie hält auch in der 5. Auflage ein breites Angebot an anatomischem Wissen bereit, das in der bewährten Kombination aus Lehrbuch und Kurzlehrbuch eingesetzt werden kann. Die bekannterweise übersichtlich und eindrücklich gestalteten Prometheus-Abbildungen und viele klinische Bezüge geben dem Buch einen sehr strukturierten und ganzheitlichen Charakter, der an manchen Unis höchstens noch durch ein spezielles Lehrbuch für Neuroanatomie ergänzt werden muss. Aber auch in diesem Bereich bietet die Duale Reihe mittlerweile viel. Nach wie vor leidet das Buch aufgrund der nicht immer strapazierfähigen Seiten und Buchdeckel etwas an seinem Gewicht, doch die Möglichkeit die Inhalte auch offline in der eRef-App oder bei via medici einzusehen, machen ein ständiges Mitschleppen in die Bibliothek für viele Studenten überflüssig.

Kurzinfo

Autor(en):Gerhard Aumüller, Gabriela Aust, Jürgen Engele, Giovanni Maio, Joachim Kirsch
Verlag:Thieme
Auflage:5.
Erscheinungsdatum:04 / 2020
Seitenanzahl:1336
Abbildungen:
1500
Preis:79,99 €

2 Replies to “Rezension: „Duale Reihe Anatomie, 5. Auflage“”

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